Hund Anschaffung und Kind – wie klappt das zusammenleben?

Hund und King zusammenleben

Auf der Wunschliste vieler Kinder nimmt der eigene Hund weiterhin einen der ersten Plätze ein. Sind die Eltern auch der Meinung, dass es an der Zeit ist einen Vierbeiner im eigenen Zuhause willkommen zu heißen, ist die Planung damit noch lange nicht abgeschlossen. Der folgende Ratgeber verrät Tipps und Tricks, mit denen das Zusammenleben zwischen Kind und Hund harmonisch verläuft.

Welches Alter sollte der ideale Hund haben?

Eine der ersten Fragen, die sich Familien vor der Anschaffung eines Hundes stellen sollten, ist das Alter des Tieres. Leben junge Kinder im Haus ist es zunächst naheliegend sich für einen Welpen zu entscheiden. Der Gedanke Kinder und Hund zusammen aufwachsen zu lassen, ist auf den ersten Blick durchaus verständlich. Die meisten Eltern entscheiden sich jedoch für den Kauf eines Hundes, sobald die Kinder aus dem Gröbsten raus sind. Mit einem Welpen werden Mütter und Väter sehr schnell wieder an diese Phasen erinnert. Neue Hundeeltern müssen mit kleinen und größeren Unfällen auf dem Teppich oder Holzfußboden rechnen und die orale Phase, in welcher alles angeknabbert wird, existiert auf für Hundewelpen. Für Hundebabys gibt es zudem keine Krippe oder Kita. Hat ein Welpe Trennungsängste, ist ein Haushalt mit Vollzeit berufstätigen Eltern und langen Wartezeiten bis die Familie nach Hause zurückkehrt nicht der ideale Ort für einen Welpen.

Ältere Hunde aus dem Tierheim sind dagegen schnell mit einem schlechten Ruf behaftet. Schließlich wird es schon einen Grund geben, warum die Tiere nicht bei ihren ursprünglichen Besitzern geblieben sind. Diese Gründe sind jedoch nur zu einem geringen Anteil den Tieren als Schuld zuzurechnen. Scheidungen, Umzüge in eine haustierfreie Wohnung oder der Tod der Besitzer sind sehr viel häufiger anzutreffen. Ein Faktor, der wirklich wichtig ist, zeigt sich in der Ehrlichkeit der Mitarbeiter vor Ort. Aus falsch verstandener Tierliebe werden Hunde mitunter deutlich positiver angepriesen als es in Wahrheit der Fall ist. Eltern sollten daher mehrere Tierheime in der Region besuchen. Klären die Mitarbeiter Interessenten auch über die Macken der Tiere auf, schafft diese Ehrlichkeit eine gute Basis für eine erfolgreiche Vermittlung.

Welche Rassen sind für Familien mit Kindern besonders gut geeignet?

Golden Retriever waren für viele Jahre die Nummer 1 der Familienhunde. Einige Eltern mussten es jedoch auch erleben, dass die Kinder auf einen großen Hund eher ängstlich als mit großer Freude reagierten. Eltern sollten sich in der Auswahl des Tieres daher auf Augenhöhe mit den Kindern begeben. Wirkt der Hund auf Kleinkinder eher wie ein Pony kann eine ablehnende und zurückhaltende Verhaltensweise durchaus verständlich sein. Kleine Rassen wie Havaneser oder Pudel wirken auf ängstliche Kinder weniger bedrohlich und lassen schneller eine Freundschaft entstehen.

Siehe auch  Familien-WGs: Wenn Familien gemeinsam wohnen und leben

Ein Punkt, der eher selten angesprochen wird, ist der Jagd- und Beschützerinstinkt von einigen Hunderassen. Leben Kaninchen, Vögel oder Hamster im Haushalt ist es hilfreich einen Hund zu bevorzugen, der seinen Jagdinstinkt auf der Suche nach Leckerlis auslebt. Sieht ein Kind, wie der Familienhund sich ein anderes geliebtes Haustier schnappt, kann dieses Bild durchaus traumatisch sein. Ist der Beschützerinstinkt zu stark ausgeprägt, verbinden Eltern damit eher positive Eigenschaften. Loyalität den Besitzern gegenüber wohnt vielen Hunden inne und ist an sich betrachtet kein Problem. Erlaubt es der Hund dagegen Babysittern nicht sich den Kindern zu nähern, entstehen für die Eltern durchaus ernstzunehmende Schwierigkeiten im Alltag.

Hunde benötigen ebenso wie Kinder eine fortlaufende Erziehung

Zieht ein Hund in sein neues Zuhause ein, bemerken Eltern schnell einige Parallelen zur Erziehung eines Kindes. Vierbeiner testen ebenso Grenzen aus und versuchen auszuloten, welche Bereiche den neuen Besitzern sehr wichtig sind oder es möglich ist mehr Spielraum zu erhalten. Noch vor dem Tag des Einzugs sollten Mütter und Väter sich auf Verhaltensregeln im Umgang mit dem Hund einigen und gemeinsam an einem Strang ziehen. Handelt es sich um eine Rasse, die einen stärkeren Willen besitzt, ist der Besuch in einer Hundeschule angebracht. Die Schulen vermitteln nicht nur Erziehungstipps oder helfen in der Sozialisierung der Hunde. Hundetrainer bereiten die Besitzer auch auf potenziell gefährliche Situationen vor. Diese Verhaltensregeln für Mensch und Tier entschärfen brenzlige Situationen mit anderen Hunden schneller und erhöhen dadurch auch die Sicherheit der Kinder.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Das Zusammenleben kann schon im Babyalter klappen

Grundsätzlich gibt es kein ideales Alter, in dem Kinder besonders stark von der Anwesenheit eines Hundes in der Familie profitieren. Sich schon vor der Geburt für den Kauf eines Hundes zu entscheiden, muss daher keineswegs eine verfrühte Entscheidung sein. Sanftmütige Hunde reagieren auf Babys mit einem natürlichen Interesse und heißen die neuen Familienmitglieder schnell willkommen. Das gilt für Hündinnen ebenso wie Rüden. Jedoch empfiehlt es sich für diese Konstellation einen Plan B bereitzuhalten. Allergien gegen Hundehaare lassen sich bei Neugeborenen im Vorfeld nicht komplett ausschließen. Tritt dieser Fall ein, sollte der Hund innerhalb der Familie oder im Freundeskreis unterkommen, um nicht komplett entwurzelt zu werden.

Siehe auch  Sind CBD Produkte bei ADHS Kindern als beruhigende Maßnahme sinnvoll?

5 Tipps für das entspannte Zusammenleben

Unabhängig von der Rasse oder dem Alter eines Hundes, gibt es einige Verhaltensregeln für ein entspanntes Zusammenleben zwischen Mensch und Tier, die immer zutreffen. Fünf der wichtigsten Tipps sind nachfolgend näher beschrieben.

Der Hund darf ungestört fressen

Hunde essen am liebsten ungestört. Viele Hunde nehmen Snacks wie Kauknochen mit zu ihrem Körbchen oder an eine andere Stelle, an der sich gerade keine anderen Menschen oder Tiere befinden. Kinder müssen dieses natürliche Verhalten der Tiere akzeptieren und respektieren. Im umgekehrten Fall wird auch dem Vierbeiner nicht erlaubt am Tisch zu betteln oder sich am Essen oder den Snacks des Kindes zu bedienen.

Ein Hund ist kein Ersatz für einen Babysitter

Im Zusammenleben von Kindern und Hunden ist auch mit Missverständnissen zu rechnen. Kinder sind mitunter nicht in der Lage Mimik und Gestik der Hunde richtig zu deuten. Kinder sollten daher erst ab dem 10. Lebensjahr längere Zeit unbeobachtet mit dem Familienhund in der Wohnung oder auch dem Garten spielen. Leben beide für mehrere Jahre zusammen, weiß in der Regel jeder, wo die Grenzen des anderen liegen.

Hunde benötigen Ruhezonen

Eltern kennen die Momente am Tag, an denen es erforderlich wird die Tür kurz hinter sich zu schließen und eine Auszeit in Anspruch zu nehmen. Dieses Bedürfnis ist auch Hunden nicht fremd. In der Wohnung sollten ebenso wie im Garten Bereiche geschaffen werden, die Tabu für die Kinder sind. Dazu kann die Hundehütte im Garten oder die Hundekörbchen in der Wohnung zählen. Die Besitzer merken im Allgemeinen sehr schnell, welche Hunde ihre täglichen Auszeiten brauchen und welche Vierbeiner sich dagegen kaum von den Kindern trennen möchten.

Spielzeug zu teilen ist keine gute Idee

Fließen Tränen im Zusammenleben von Kindern und Hunden ist sehr häufig Spielzeug involviert. Es ist jedoch ein Irrglaube, dass nur Zahnabdrücke auf Kinderspielzeugen die Freundschaft kurzfristig trüben. Hat ein Kind die eigene Kraft unterschätzt und das Lieblingsspielzeug des Hundes kaputt gemacht, muss dieser nicht weniger liebevoll getröstet werden. Vergleichbar mit den Ruhezonen ist es hilfreich jeweils für Kind und Hund eine Box zu kaufen, in der sich Spielzeug befindet, welches nur für Zwei- oder Vierbeiner bestimmt ist.

Kinder sollten aktiv involviert sein

Hunde sind Familienmitglieder, die sich jedoch nicht in allen Bereichen selbst helfen können. Kinder sollten daher schon im Kindergartenalter verstehen lernen, dass mit einem Hund auch Verantwortungsbewusstsein und Empathie für ein anderes Wesen verbunden ist. Übernehmen die Kinder kleine Aufgaben im Haushalt, kann hierzu auch das Füttern des Hundes oder Bürsten des Fells gehören. Diese Aufgaben stärken auch die Stellung des Kindes innerhalb des Rudels. Für die Hunde wird daher schnell klar, dass auch die Kommandos der kleinen Herrchen und Frauchen zählen.

Über Christian 229 Artikel
31 Jahre alt, gebürtig aus Cuxhaven und bekennender Kaffeejunkie :-). Viel Spaß beim Stöbern!