Fliegenpilze haben nicht den besten Ruf und gelten als gefährlich und gar tödlich. Ist das auch so? Oder kann man dem Fliegenpilz auch etwas abgewinnen? Was steckt vielleicht sogar für eine Heilkraft in den natürlichen kleinen Knollen, die so auffällig daherkommen?
Ein giftiger Pilz
Ja, der Fliegenpilz ist ein giftiger Pilz, denn er warnt auch schon durch seine auffällige Farbe und das ist meistens bei Pflanzen und Tieren schon ein Problem und eine Warnung. Es ist also buchstäblich mit Vorsicht zu genießen, was man hier bestellt oder verarbeitet. Aber so einfach kann man den Fliegenpilz nicht abtun. Aber es bleibt unbestritten, dass mit einem Fliegenpilz erst mal nicht zu spaßen ist, auch wenn er einen nicht direkt töten wird oder nicht in der gleichen Liga spielt wie der Grüner Knollenblätterpilz.
Dosis macht das Gift
Aber auch hier sollte man bedenken, dass stets die Dosis das Gift macht. Das klingt zunächst pauschal und abgedroschen, doch ist es nicht, denn in einer Menge ist alles Giftig, was in kleiner Menge genießbar oder sogar gesund und nötig ist. Wie zum Beispiel Vitamine, Wasser oder sonstiges. Die richtige Menge ist also Entscheidend, um gewünschte Wirkungen zu entfalten. Arzneimittel sind letztlich auch nichts anderes als eine gezielte Vergiftung, ebenso der Alkoholrausch.
Als Rauschmittel bekannt
Der Fliegenpilz ist bereits seit langer Zeit als Rauschmittel bekannt und kann Halluzinationen verursachen. Das hat man sich über lange Zeiten für Rituale oder zum Vergnügen zunutze gemacht. Es ist also nicht nur tödlich, sondern muss gewisse Effekte haben, die dem Innewohnen ähnlich dem Alkohol oder Cannabis.
Effekt auf das Immunsystem
Studien haben nahegelegt, dass Fliegenplizextrakte dazu beitragen können, bei Versuchstieren eine Verbesserung der Immunantwort zu erreichen. Es stärkt also die körpereigene Abwehr und kann helfen, Krankheiten nicht so schnell zu bekommen und sie schneller wieder loszuwerden. Gleichfalls deutet sich eine entzündungshemmende Wirkung an.
Einfluss auf das Nervensystem
Wenn man es richtig anstellt, kann man auch eine Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen erreichen, denn wenn der Fliegenpilz als Rauschmittel und Halluzinogen dienen kann, dann kann man ihn auch dazu verwenden, mit dem Gehirn und den Nerven verschiedene Dinge anzustellen, Hormone ausschütten zu lassen oder auch nicht und so vielleicht eine Verbesserung zu erreichen. All das spricht für eine positive Wirkung des Pilzes.
Psychische Erkrankungen
Aus demselben Grund könnten Extrakte der Fliegenpilze auch dafür genutzt werden, ein natürliches Antidepressiva zu schaffen. Die Inhaltsstoffe stimulieren die Wahrnehmung. Man bekommt dadurch keine Halluzinationen, sondern einfach nur eine Veränderte Wahrnehmung – oder eine Korrektur dieser – und man sieht die Welt nicht mehr so schwarz, wie es bei einer Depression nun mal der Fall ist. Ein vielversprechender Ansatz.
Fliegenpilz kaufen
Solche kleinen Mittel sind aber noch nicht Marktreif. Aber man kann Fliegenpilz auch so kaufen. Doch ist das ratsam? Nun, sterben würde man nicht, denn wenn man es hochrechnet, braucht man schon über ein Kilo frischen Pilz, um sich wirklich ernsthaft in Gefahr zu bringen und darauf müsste man es als Erwachsener durchaus erst mal anlegen. Doch das wird man nicht tun. Bestellen kann man vor allem getrocknete Exemplare. Diese haben so gut wie keine giftigen Stoffe mehr, sondern dienen einfach nur als gesunder Snack. Diese wurden von Experten bearbeitet und man sollte darauf auch achten. Fliegenpilz kaufen oder nicht? Die Entscheidung obliegt am Ende jeden selbst.
Expertise nötig
Auf keinen Fall sollte man sich einfach selbst ans Werk machen, schon gar nicht, wenn man nur mal so mit Pilzführer Pilze sammelt. Nur wer sich wirklich auskennt sollte sich daran machen, einen Fliegenpilz zu sammeln und diesen auch noch zu verarbeiten. Auch wenn man sich fast nicht damit umbringen kann, so gibt es keine Garantie, dass es nicht dennoch zu Vergiftungserscheinungen kommen kann und schon diese möchte man nicht haben, nur weil man meinte, es unter Kontrolle zu haben. Es gibt Profis, die genau darauf spezialisiert sind und in deren Läden oder Websites man kaufen kann, was man wünscht.
Vergiftungserscheinungen
Hat man doch Fliegenpilz gegessen, der nicht korrekt bearbeitet wurde, dann kriegt man das doch relativ schnell mit und hat man den Pilz bewusst gegessen, weiß man auch, woran es liegt. Es hängt von der Menge und Dosierung und Frische Pilze ab. Vor allem Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Schwindelgefühle und allgemeines Unwohlsein gehören dazu. Im Extremfall – sehr selten – kann Bewusstlosigkeit und auch der Tod die Folge sein. Im Zweifel sollte man einen Arzt aufsuchen und sich gegebenenfalls den Magen auspumpen lassen.
Fazit
Der Fliegenpilz hat durchaus Effekte, die gesundheitsfördernd sein können und sein mieser Ruf ist ein wenig übertrieben, doch kein Laie sollte sich an diesen Pilz heranwagen, sondern höchstens verarbeitet kaufen. Und bitte nicht im eigenen Garten sammeln ;-)!