Allgemeinhin genießt die E-Zigarette den Ruf als ungefährlichere Schwester des Glimmstängels. Gemein haben die beiden bis auf das enthaltene Nikotin jedoch nichts. Statt Tabak zu verbrennen, setzt die E-Zigarette auf das Verdampfen von Liquids. Aufgrund des geringeren Aufkommens an Karzinogenen im Dampf empfehlen Ärzte aus Großbritannien Rauchern schon seit Jahren den Umstieg. Nun brachten aktuelle Studien Licht ins Dunkel und halfen, elementare Fragen bezüglich der vielfach umstrittenen Kontroverse aufzuklären. Am gesündesten ist es natürlich mit dem Rauchen ganz aufzuhören.
Laufende Langzeitforschungen und Studien
Nicht zuletzt aufgrund eines mangelhaften Informationsangebots und der fehlenden Studien geriet die E-Zigarette in Verruf. Meldungen über Popcornlungen und explodierenden Akkus machten ihre Runde und schwächten das Vertrauen der Bevölkerung in die vermeintlich gesündere Rauchalternative. Noch vor 5 Jahren lagen lediglich 15 Studien inklusive einer Cochrane-Bewertung über die E-Zigarette als Rauchalternative vor. Heute existieren bereits mehr als 50, so Jamie Hartmann-Boyce, Gesundheitswissenschaftler und Mitglied einer in England ansässigen Cochrane-Forschungsgruppe an der Oxford Universität. Es gebe heutzutage mehr Forschung diesbezüglich. Auch seien einige Studien darunter verlässlich und sicher. Durch randomisierte Kontrollstudien seien Forscher auf das Fazit gestoßen, dass E-Zigaretten eine wesentliche Rolle bei der Rauchentwöhnung spielen können.
Welche Stoffe enthält das Liquid?
Egal ob Heidelbeere, Erdbeere oder Schokolade – nicht selten geraten Liquids aufgrund ihrer vielfältigen Geschmacksrichtungen in Kritik. Im Einsatz sind Aromen, die auch in der Lebensmittelindustrie Verwendung finden und von Dampfgegnern als krebserregend eingestuft werden. Dabei existieren längst Studien, welche das Liquid von derlei Behauptungen freisprechen. Zwar kann der erhöhte Gehalt an Benzaldehyd aus aromatisierten Liquids durchaus eine Reizung der Atemwege hervorrufen, doch ist die Klassifizierung als krebserregender Stoff aus der Luft gegriffen. Eine reale Gesundheitsgefährdung ist grundsätzlich nur bei der Aufnahme von großen Mengen zu erwarten, wie aus relevanten Studien der vergangenen Jahre hervorgeht. Der durch das Verdampfen von Liquid aufgenommene Anteil des Stoffs ist fast irrelevant. Mit 5 Millilitern Liquid kommen Dampfer im Maximalfall auf lediglich 100 Milligramm Benzaldehyd.
Aufschluss über die Schädlichkeit von Liquids im Vergleich zur herkömmlichen Tabakzigarette verschafft uns zudem eine direkte Gegenüberstellung der enthaltenen Stoffe. Enthält der Tabakrauch zahlreiche Karzinogene und andere für den Körper höchstschädliche Stoffe wie Teer, Quecksilber, Nickel, Benzol oder gar Plutonium, lassen sich im Liquid nur Nitrosamine in geringfügigen Mengen, Formaldehyd, Acetaldehyd, Propylenglykol und Glycerin nachweisen. Zwar sind die Inhaltsstoffe eines Liquids nicht krebserregend, doch können die Inhaltsstoffe, vor allem jene im Aroma wie Apfelsäure, Vanillin oder Benzaldehyd, Reizungen der Schleimhäute und Atemwege begünstigen. Wer auf hochqualitative Liquids, etwa E-Liquids von dinamo.koeln, zurückgreift, kann das Risiko hierfür minimieren.
Wie schädlich ist Zigarettenrauch für den Körper?
Von Plutonium über Blei und Blausäure bis hin zu Cyanid – die Liste an gesundheitsschädlichen und karzinogenen Stoffen im Rauch der konventionellen Tabakzigarette ist schier endlos. Ein unbedenklicher Grenzwert existiert nicht. Schon marginale Mengen der Substanzen erhöhen des Risiko für schwere Herzerkrankungen oder Schlaganfälle vehement. Als Light-Zigaretten oder zusatzfreien Tabaken vermarktet die Tabakindustrie vermeintlich weniger gesundheitsschädliche Produkte. Doch häufig trügt der Schein. Zwar ist im Falle von Light-Zigaretten tatsächlich weniger Nikotin, Kohlenmonoxid und Kondensat enthalten, doch kompensieren Raucher dies mit tieferen Zügen oder einem erhöhten Zigarettenkonsum. Beim zusatzfreien Tabak klingt die Intention hinter dem Produkt auf den ersten Blick vielversprechend, doch entstehen auch hier zahlreiche krebserregende Stoffe durch die Verbrennung des Tabaks.
Grundsätzlich sind von den rund 4.800 Chemikalien in einer Zigarette 250 Substanzen als stark gesundheitsschädlich einzuschätzen. Die wirkliche Gefahr lässt sich vor Augen führen, wenn man sich über den Ursprung der Substanzen informiert. So ist der im Rauch enthaltene Stoff Butadien beispielsweise einer der Grundstoffe für Autoreifen. Phenol und Blausäure bilden Grundlage für Schädlingsvernichtungsmittel. Blei und Cadmium finden wir in Batterien. Ammoniak ist Bestandteil von aggressiven Putzmitteln.
Helfen E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung?
Es gibt zahlreiche verschiedene Optionen und Maßnahmen zur Rauchentwöhnung. Kontrovers diskutiert wird der Nutzen der E-Zigarette als gesunde Alternative für Raucher. Zur Klärung der Frage, wie viele Personen einen erfolgreichen Ausstieg durch die Nutzung einer E-Zigarette zelebrieren konnten, erfolgte die systematische Untersuchung der Thematik in Form von zwei randomisierten Studien, an denen insgesamt 662 Raucher teilnahmen. Die Durchführung der Studien erfolgte in Neuseeland und Italien. Zur Klärung, inwiefern Nikotin bei der Rauchentwöhnung eine Rolle spielte, wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt. Während eine Gruppe auf E-Zigaretten mit Nikotin zurückgriff, enthielt das Liquid der Kontrollgruppe kein Nikotin. In Intervallen von 6 Monaten wurde geprüft, welcher Teilnehmer noch rauchfrei war.
Die Ergebnisse sind einschlägig. 9 von 100 Studienteilnehmer mit nikotinhaltigen Präparaten konnten auch nach einem Jahr auf die Tabakzigarette verzichten. Nur 4 von 100 Studienteilnehmern mit nikotinfreien Präparaten blieben nach einem Jahr rauchfrei. Bei beiden Gruppen traten unabhängig vom Nikotingehalt des Liquids Nebenwirkungen wie Reizungen der Atemwege sowie Kurzatmigkeit und Husten auf. Im Vergleich: Nur rund 3 Prozent aller Nutzer schaffen den Rauchausstieg durch andere Rauchalternativen wie Nikotinpflaster oder Nikotinkaugummis.
Mythen auf dem Prüfstand
Aufgrund der tendenziell negativen Berichterstattung ist die öffentliche Reputation der E-Zigarette stark angeschlagen. Obgleich zahlreiche Studien das Gegenteil beweisen, etablierten sich diverse Mythen in der Bevölkerung, die sich hartnäckig halten. Im Folgenden die wichtigsten Mythen auf dem Prüfstand:
1. Gateway-Effekt durch E-Zigaretten: Die E-Zigarette wird nicht zuletzt wegen seiner Vielfalt an Aromen als Mittel zum Raucheinstieg gewertet. Vor allem Jugendliche sollen sich durch die Geschmacksstoffe zum Kauf von Tabakzigaretten hinreißen lassen. Tatsächlich greifen Jugendliche vermehrt zu nikotinfreien Liquids, auch steigt seit der Etablierung der E-Zigarette die Anzahl an Tabakrauchern stetig, während die Anzahl an Dampfern steigt, was einem Gateway-Effekt durch E-Zigaretten klar widerspricht.
2. Popcornlunge wegen Liquids: Die E-Zigarette stand jahrelang im Verdacht, eine Popcornlunge oder im Fachkreis eine Bronchitis obliterans zu induzieren. Grund hierfür sei der geringe Gehalt an Diacetyl von ca 2,3 Mikrogramm. Eine Substanz, die so ohnehin nur in minderwertigen Liquids vorzufinden ist. Im Vergleich: Der Diacetyl-Gehalt in normalen Tabakzigaretten ist um den Faktor 750 größer.
3. Explodierende Akkus als Gesundheitsgefahr: Meldungen über plötzlich explodierende Akkus beim Nutzen der E-Zigarette machen die Runde in deutschen Medien. Tatsächlich wurden selten dokumentierte Einzelfälle zum Aussprechen einer generellen Explosionsgefahr für E-Zigaretten missbraucht. Die Ursache für explodierende Akkus steht dabei selten mit der E-Zigarette per se im Zusammenhang, sondern vielmehr mit minderwertigen Produkten aus China, umgebauten Akkus oder unsachgemäßem Gebrauch.
4. Passivdampf und Umweltschäden: Im Zuge der Verteufelung der E-Zigarette ließ die Gleichsetzung von Passivrauch mit Passivdampf nicht lange auf sich warten. Der Dampf der E-Zigarette würde Mitmenschen und die Umwelt schädigen. Tatsächlich sind Freisetzungsprozesse bei der E-Zigarette in Relation zur glimmenden Tabakzigarette laut IRK zu vernachlässigen.
Fazit – E-Zigarette als gesunde Alternative?
Bei der E-Zigarette erfolgt keine Verbrennung, sondern eine kontrollierte Verdampfung des Liquids. Statt heißem Rauch atmen Nutzer Dampf, der meist aufgrund der Trägerstoffe der Aromen mit leichten Nebenwirkungen einhergeht, doch gesundheitlich im Vergleich zur Tabakzigarette vernachlässigbar ist. Nicht zuletzt die überschaubare Liste an Inhaltsstoffen macht die E-Zigarette zur deutlich gesünderen Alternative zur normalen Zigarette. Sie eignet sich nachweislich besser zur Rauchentwöhnung als vergleichbare Produkte wie Nikotinpflaster.