Um die Frage beantworten zu können, ob Ohrwürmer nützlich sind, müssen wir diese mal genauer betrachten. Ohrwürmer haben und bilden immer eine eigene Ordnung. Das heißt, es gibt keine Einmischung von oberen Tieren oder Königen. In den Tropen leben die meisten der weltweit ca. 1000 Arten, wohingegen es in Deutschland ca.30 unterschiedliche Arten gibt. Die Art, die in Deutschland am häufigsten vorkommt, ist der Gemeine Ohrwurm. Dieser Ohrwurm, für den es nichts schöneres als Wärme gibt, ist lieber auf seinen Füßen unterwegs. Das liegt daran, dass er flugunfähig ist. Ohrwürmer sind in erster Linie nützliche Tiere, welche sich an die natürlichen Feinde eines jeden Gartens wagen und das Gleichgewicht halten. Dabei kann ihnen mit den Ohrwurmhotels ein eigenes Heim geschaffen werden, was auch dazu führt, dass die Insekten sich tagsüber nicht im Garten verteilen und dort störend wirken können.
Was ist ein Ohrwurmhotel?
Wer sich in seinem Garten biologisch vor Schädlingen schützen möchte, kommt an einem Ohrwurmhotel nicht vorbei. Hotel? Ohrwürmer? Ja, das passt zusammen und ist eine der besten Arten, andere Schädlinge zu bekämpfen. Mit einem Ohrwurmhotel wird diesen Insekten ein geschützter Platz im Garten geboten, welchen sie tagsüber benutzen. Der Dank dafür, ist, dass die Ohrwürmer nachts andere Insekten fressen, etwa Blattläuse. Das Ohrwurmhotel ist aber nicht nur nützlich, sondern auch ein dekorativer Hingucker im Garten. Gerade die Schädlinge machen die harte Arbeit im Garten zunichte, wenn die natürlichen Fressfeinde fehlen. Dazu zählen eben auch die Ohrwürmer. Das Ohrwurmhotel bietet diesen Insekten nicht nur den passenden Unterschlupf und Ruhebereich, sondern auch einen Schutz vor Vögeln, welche die größten Feinde der Ohrwürmer sind. Aber was sind denn nun Ohrwurmhotels? Das kann alles sein, wo sich ein Ohrwurm verstecken kann. Meist werden diese aus einem alten Blumentopf gebaut, welcher auf ein Gemüsenetz gestellt wird.
Dann in das Loch im Blumentopfboden ein Stück Holz schieben dies liegend mit einem Seit verknoten. Von außen dann das Seil mit Wacks oder ähnlichem festigen, so dass dies nicht rausrutschen kann. Befüllt wird der Blumentopf mit Holzwolle oder Stroh, welches sich perfekt dafür eignet. Gleichzeitig dient das Stroh auch als perfektes Nistmaterial. Zum Schluss wird das Gemüsenetz auf dem Blumentopf befestigt, damit die Ohrwürmer vor ihren natürlichen Feinden, den Vögeln, geschützt sind. Danach kann man das Ohrwurmhotel im Baum oder an einer anderen Vorrichtung aufhängen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Topf mit der Öffnung nach unten aufgehängt wird und direkten Kontakt zum Baum oder einem großen Ast haben. Das ist für die Ohrwürmer wichtig, da die meisten hier heimischen Ohrwürmer ja nicht fliegen können und nicht gern Umwege gehen. Das Ohrwurmhotel sollte im Frühjahr aufgehängt werden, wobei der Standort eine wichtige Rolle spielt. Damit die nützlichen und kleinen Helfer dies auch annehmen, sollte es in der unmittelbaren Nähe der typischen Quartiere der Winterruhe postiert werden. Dies sind meist Reisig- oder Laubhaufen.
Ist der Ohrwurm nun nützlich oder schädlich und wie lebt er?
Die Ohrenkneifer halten sich tagsüber in dunklen Verstecken auf, weil sie nachtaktive Tiere sind. Meist findet man sie tagsüber unter Blätterhaufen oder in Rindenspalten. Ähnlich sieht es mit dem Überwintern der erwachsenen Tiere aus. Dies passiert direkt im Boden oder in hohlen Pflanzenstängeln, sowie in Reisig- oder Laubhaufen. Im Frühjahr beginnt nun die Zeit, wo die Weibchen 50 bis 60 Eier legen. Diese werden in kleinen Bodenröhren versteckt, um sie vor Feinden zu schützen. Bis zum Frühsommer betreiben die Weibchen für Insekten absolut ungewöhnlich, eine intensive Brutpflege. Das geht vom Reinigen der Eier über das Aussortieren verfilzter Exemplare bis zum Schutz vor natürlichen Fressfeinden. Dabei bleiben die Weibchen immer in der Nähe der Eier und Jungtiere. Es gab eine Reihe Versuche, in denen festgestellt wurde, dass Eier der Ohrwürmer ohne diese intensive Pflege absterben. Im Frühsommer, wenn die jungen Nymphen ausgewachsen sind, verlassen sie die elterliche Behausung und legen bis zum Herbst das erste Mal Eier. Aufgrund ihrer Vorliebe für Blattläuse, gehören die Ohrwürmer doch eher zu den nützlichen Insekten.
Milben, Eier von Apfelwicklern und Gespinstmotten gehören ebenso auf den Speiseplan, wie auch Pilzgeflechte. Nach Einbruch der Dämmerung sind die Ohrwürmer unterwegs und sind auf Blättern und mehltau-Rasen anzutreffen. Dort finden sie auch ihre Beute. Natürlich haben die Ohrwürmer auch den Ruf Schädlinge zu sein, besonders im Garten. Das liegt daran, dass sie gerne Blüten, zarte Gemüsepflanzen aber auch süßes Obst annagen. Der wirkungsvollere Teil ist aber der Nutzen durch die biologische Schädlingsbekämpfung. Dies gilt meist nur im privaten Bereich, da sie im Wein- und Obstanbau doch eher einen großen Schaden anrichten. Weintrauben, Kirschen Pflaumen und Pfirsiche gehören zu ihren bevorzugten Speisen, nicht zuletzt durch die weiche Schale. Natürlich gibt es auch mal Zeiten, wenn auch wenige, in denen die Ohrwürmer zur Plage werden. Dies betrifft dann meist die Nutzgärten, aber auch die Terrassen oder Balkone sind dann nicht sicher vor ihnen. Es gibt aber eine einfache und sehr effektive Maßnahme, Ohrwürmer umzusiedeln und damit erfolgreich zu bekämpfen. Nein, nicht die chemische Keule. Ein Ohrwurmhotel, welches ja schon beschrieben wurde, ist ein einfaches Mittel, der Plage Herr ztu werden. Die Ohrwürmer werden diese Hotels für ihre Tagesruhe benutzen und sind damit aus Garten und Balkon verschwunden.
Fazit
Ohrwürmer sind in der ersten Linie hilfreich in der Bekämpfung anderer Insekten. Sie gebieten Blattläusen und anderen Schädlingen Einhalt und halten so das natürliche Gleichgewicht im Garten aufrecht. Wer kann, sollte im heimischen Garten sogenannte Ohrwurmhotels bauen und somit einen natürlichen Rückzugsraum für diese Insekten schaffen. So wird gewährleistet, dass die Ohrwürmer nachts den Garten von anderen Schädlingen befreien und helfen, den Nutzgarten schön aussehen zu lassen. Die Ohrwurmhotels, die meist aus alten Blumentöpfen gemacht werden, bieten einen natürlichen Rückzugsraum, einen Schutz vor den natürlichen Fressfeinden und sehen dazu auch noch sehr hübsch aus, wenn man sie von außen verziert. Auch der Bau solcher Hotels ist in der Regel ganz einfach. Alte Blumentöpfe, gefüllt mit Holzwolle oder Stroh, dazu am Baum aufgehängt, schaffen den perfekten Lebensraum für diese nützlichen Helfer im privaten Garten. Auch wenn sie mit ihren Zangen gefährlich aussehen, sind sie für den Menschen völlig harmlos. Die Zangen dienen dazu, Angreifer abzuwehren oder auch ihre eigene Beute zu ergreifen. Wer seinen Garten biologisch vor einigen Schädlingen schützen möchte, sollte sich Ohrwurmhotels bauen, damit die Ohrwürmer einen Schutzraum haben. Diese danken es mit der Bekämpfung anderer, wesentlich schädlicheren Insekten und helfen so, das Gleichgewicht auf natürliche Art herzustellen.