Wieso macht uns Musik häufig gute Laune?

Musik Happy

Wir drehen das Radio im Auto laut, setzen die Kopfhörer auf und machen den Lieblingssong an oder tanzen beim Konzert im Rhythmus der Musik. Musik bewegt und begeistert. Bob Marley hat mal passend dazu gesagt, dass das Gute an Musik ist, dass sie nicht wehtut, wenn sie trifft. Und jeder kennt das Gefühl, wenn Musik trifft und man einfach gute Laune bekommt. Doch warum eigentlich?

Musik und Mensch

Die ersten Musikinstrumente sind ca. 35.000 Jahre alt. Und man geht davon aus, dass die Musik noch viel länger einen wichtigen Teil im Leben der frühzeitlichen Menschen gespielt hat. Die Gründe dafür schauen wir uns später an.
Zunächst einmal betrachten wir die Musik an sich. Bricht man unsere Lieblingssongs und auch ganz alte Musik herunter, dann bleiben am Ende nur Schallwellen übrig. Schallwellen, die auch dem Knarzen einer Tür entsprechen können. Es kommt also auf die richtige Organisation bzw. Zusammensetzung der Schallwellen an, um diese auch als Musik bezeichnen zu können.

Dafür werden bestimmte Schallwellen, in Form von Tönen, Klängen und Geräuschen in Tonsysteme eingeteilt. So ergibt sich z. B. die Tonleiter, die verschiedenste Töne miteinander ins Verhältnis setzt. Setzt man die Töne dann in einer bestimmten Ordnung, hat man eine Melodie. Der Rhythmus gibt der Melodie dann noch einen Rahmen bestehend aus Takten und dem Metrum, also wie schnell die Töne nacheinander klingen sollen. Aber um zu klären, warum wir Menschen seit Anbeginn die Musik nun so gerne hören, muss man einen Blick auf die Psyche und das Gehirn werfen.

Musik macht glücklich

In Actionfilmen kommt es zu einer Verfolgungsjagd, die Musik ist schnell und hektisch.; in romantischen Szenen allerdings langsam und tiefgehend. Wir spüren manchmal extreme Freude beim Musikhören und manchmal müssen wir weinen. Mal entspannt sie und manchmal bringt sie einfach gute Laune. Unterbewusst verändert sich die Frequenz des Herzschlags, der Puls und der Atem werden abhängig der Musik schneller oder langsamer. In seltenen Fällen kommt es sogar zur Gänsehaut.

Neurologisch kann man dieses Verhalten relativ gut erklären, warum wir so empfinden. Wenn wir Musik hören, werden in unserem Gehirn Glückshormone ausgeschüttet, hauptsächlich Dopamin. Dopamin ist ein Neurotransmitter und wird z. B. auch beim leckeren Essen, erfolgreichen Klausuren oder allen anderen Momenten ausgeschüttet, in denen wir uns freuen. Hören wir also Musik, dann nimmt unser Gehirn das als etwas sehr Positives auf. Wir wollen es gleich wieder hören und am liebsten immer. Die Frage, ob wir überhaupt die Musik aussuchen oder ob die Musik umgekehrt uns aussucht, lässt sich kaum beantworten.

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Weitere Vorzüge vom Musikhören

Es ist bewiesen, dass Musik hören und spielen die Empathie fördert, also inwiefern wir mit anderen Menschen mitfühlen. Auch hilft es uns, andere Kulturen zu verstehen, weil Musik nichts anderes als Kommunikation ist, die sprach unabhängig funktioniert. Wissenschaftler vermuten außerdem, dass gemeinsames Musizieren und Tanzen den sozialen Zusammenhalt fördern. Denn schon als Babys lernen Menschen anderen in ihren Bewegungen nachzuahmen.

Auch in der Therapie wird Musik verwendet. So werden seelische, körperliche und geistige Krankheiten, wie Depressionen, Tinnitus und sogar Schlaganfälle, Parkinson und Demenz erfolgreich mit Musik behandelt. Das Stresshormon Cortisol im Blut kann durch vergnügtes Musikhören deutlich verringert werden und Singen stärkt darüber hinaus auch noch das Immunsystem.

Über Christian 229 Artikel
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