Im alltäglichen Familienleben kommen so manche Kosten zusammen. Die Kinder sind hungrig, wachsen schnell aus ihren Klamotten heraus und möchten am liebsten jeden Tag neue Abenteuer erleben. Selbst wenn man nicht in den Urlaub fährt und auch in der Freizeit kreativ wird, um Geld zu sparen, summieren sich die Ausgaben am Ende des Monats. So kommen Eltern oft an ihre Grenzen und sorgen sich darum, ob sie ihren Kindern überhaupt gerecht werden. Es muss aber nicht unbedingt bei den Ausgaben für die Kinder gespart werden. Eine kreative Lösung, die sogar der Umwelt hilft und langfristig keine extra Kosten produziert, ist das Balkonkraftwerk. Diese Mini-Photovoltaikanlage lässt sich ganz einfach auf dem eigenen Balkon, der Terrasse oder auf dem Hof montieren – selbst, wenn man überhaupt nicht viel Lebensraum zur Verfügung hat. Das ist auch für die Kinder spannend und lehrreich. Wir erklären, wie ein Balkonkraftwerk funktioniert, aus welchen Elementen es besteht und warum es so eine Bereicherung im Alltag sein kann.
Die Technik hinter dem Balkonkraftwerk
Ein Balkonkraftwerk ist die kompakte Variante der Solaranlage, die wir von Hausdächern und großflächigen Anlagen kennen. Sie verfügt über die gleichen Grundbauteile, die eine Photovoltaikanlage ausmachen: die Solarmodule und der Wechselrichter. Dazu kommen die Montageteile und nach Bedarf auch ein Stromzähler und ein Batteriespeicher. Das klingt ja im Prinzip ganz unkompliziert, ist aber hochtechnisch. Die Solarmodule bestehen aus Photovoltaikzellen, die den sogenannten photovoltaischen Effekt erzeugen, wenn Sonnenlicht auf sie eintrifft. Halbleitermaterialien wie Silizium in den Paneelen absorbieren die Lichtteilchen. Dadurch entsteht so viel Energie, dass sich die Elektronen in den Atomen vom Kern lösen und nun frei beweglich sind. An dieser Stelle spielt die Struktur der Photovoltaikzellen eine entscheidende Rolle, denn sie sorgt dafür, dass die Elektronen zur einen und die übrig gebliebenen Löcher zur anderen Seite der Zelle wandern. So entsteht ein elektrisch geladenes Feld in der Zelle. Wird sie dann an einen externen Stromkreislauf angeschlossen, erzeugen die Elektronen Strom. Dieser Strom ist zwar zunächst Gleichstrom, der sich nicht im Haushalt nutzen lässt, kann aber mit Hilfe des Wechselrichters problemlos in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt werden. Dieser Prozess der Stromgeneration wiederholt sich ungebremst, solange Sonnenlicht auf die Photovoltaikzelle trifft. Und das nicht nur im Sommer!
Das praktische Komplettsystem
Wer die Grundidee der Solaranlage versteht, muss die Physik nicht im Einzelnen begreifen. Stattdessen geht es vor allem darum, das Balkonkraftwerk angemessen aufzustellen und nach Möglichkeit gen Süden zu richten. Wem das nicht möglich ist, kann sein Balkonkraftwerk auch gen Osten oder Westen aufstellen und so immer noch eine gute Menge an Sonnenlicht einfangen und den entsprechenden Strom produzieren. Dazu kommt, dass die Solarmodule frei von Schmutz, Laub und Schnee gehalten werden müssen, denn wenn die Fläche abgedeckt ist, trifft das Sonnenlicht nicht mehr auf die Zellen. Doch was passiert eigentlich nachts? Wird kein eigener Solarstrom mehr produziert, greift das öffentliche Stromnetz und das Haus wird wie gewohnt mit Strom eingespeist. An dieser Stelle steigt die Stromrechnung wieder, sodass sich viele stolze Eigentümer eines Balkonkraftwerks für ein praktisches Komplettsystem entscheiden, mit dem sie ihren eigenen Strom speichern können. Batteriespeicher bewahren überschüssigen Strom auf, der tagsüber nicht verwendet wird. Schaut man also abends fern oder lädt seine mobilen Geräte, kann auch nach Sonnenuntergang noch die grüne Energie der Sonne verwendet werden. Und dann spart man so richtig Kosten, anstatt lediglich seine überschüssige Energie ins öffentliche Netz einzuspeisen und somit den Stromproduzenten eher als sich selbst Geld zu sparen. Die Anschaffung kostet zwar zunächst, ist aber eine echte Investition in die Zukunft, die sich schnell rentiert, denn mit jahrelanger Garantie sind die Solarmodule, der Speicher und alles weitere an Zubehör langfristig nutzbar.
Eine grüne Investition
Das Balkonkraftwerk ist platzsparend und kann beliebig häufig demontiert und neu installiert werden. Dazu benötigt es nicht mal eine Fachkraft, denn die Installation ist unkompliziert und erfordert in der Regel auch keine Genehmigung. Sind die Aufstellung oder die Ausrichtung suboptimal oder zieht man gegebenenfalls sogar um, kann das Balkonkraftwerk ganz einfach mitgenommen werden. Viel Platz benötigt es auch nicht, denn diese Mini-Solaranlage ist genau für diese kleineren Lebensräume konzipiert. Ändern sich die Umstände, kann das Balkonkraftwerk flexibel erweitert und der erzeugte Strom vervielfacht werden. So schwinden die Kosten für herkömmlichen Strom Stück für Stück, auch wenn die ursprüngliche Investition erst einmal größer ist. Doch selbst der Staat möchte in solche grünen und erneuerbaren Energien investieren, weshalb es immer wieder Förderung und staatliche Zuschüsse gibt, die Eigentümern eines Balkonkraftwerks maßgeblich helfen können. Mit etwas Recherche gelangt man unter Umständen an großzügige Unterstützung. Für Familien mit Kindern bietet das Balkonkraftwerk einen weiteren entscheidenden Vorteil. Es bietet den jungen Familienmitgliedern die Möglichkeit, spielerisch über das Erzeugen und Speichern von Strom zu lernen und selbst maßgeblich am Umweltschutz beteiligt zu sein. So lernen sie schon früh, dass unser Planet es wert ist, dass wir in grüne Energien investieren und gemeinsam auf eine bessere Zukunft hinarbeiten. Das lehrt nicht nur den guten Umgang mit Finanzen und der Umwelt, sondern kann auch ganz schön Spaß bereiten!