Gartenhausplanung – das Wichtigste auf einen Blick

Gartenhaus

Gartenhäuser sind keineswegs wackelige Hütten: Richtig konstruiert, bieten sie nicht nur Platz für Werkzeug und Geräte, sondern können sogar als Entspannungsoase, Unterschlupf oder Gästezimmer genutzt werden. Doch ganz unabhängig von der Nutzungsart Ihres Gartenhauses sind zwei Dinge ganz besonders wichtig: robustes Material und eine stabile Verankerung im Boden.

Worauf es bei der Planung Ihres Gartenhauses zu achten gilt

Größe vs. Platz

Die Größe des Gartenhauses richtet sich primär immer nach der Größe des Gartens. Allerdings bedeutet ein großes Gartenhaus nicht immer auch viel Platz: Die Aufteilung und Gestaltung im Inneren des Hauses macht viel aus. Zwischendecken oder Regalböden in hohen Gartenhäusern helfen Ihnen beim Platzsparen und können grundsätzlich auch in kleineren Häuschen integriert sein. Der Vorteil: Ein geräumiges Gartenhäuschen im Inneren, das äußerlich nicht viel Platz benötigt.

Geräteschuppen oder aktive Nutzung?

Wenn Ihr Gartenhaus weniger als Mittel zum Zweck, sondern vor allem als gemütlicher Aufenthaltsraum dienen soll, dann empfiehlt sich die Überlegung, was Sie denn darin unterbringen wollen. Aktiv benutzte Modelle sind oftmals flächenmäßig größer, dafür aber um einiges vielseitiger in der Verwendung; der Komfort steht im Vordergrund. Ein kleines Sofa und ein Wasseranschluss lassen Sie im Sommer für einige Tage Nächte wie im Freien genießen. Manch einer verwendet es gar als romantisches Sommernachts-Schlafzimmer oder als Gesellschaftsraum für Besucher. Tische mit Sitzmöglichkeiten, Betten, Sofas oder Hängematten: Für die Verwendung in einem Gartenhaus eignen sich verschiedenste Sitz- und Liegemöbel aus unterschiedlichstem Material.

Wind und Wetter

All der Komfort ist nur wenig Wert, wenn der erste Regen das Häuschen flutet oder ein Sturm das Dach davonfegt. Ein wesentlicher Gedanke ist also auch: Wie machen Sie Ihr Gartenhaus wind- und wetterfest? Es gibt Gartenhäuser, die einige Zentimeter weit in den Boden eingesetzt werden. Dies erfordert zwar etwas mehr Arbeit, langfristig gesehen bieten solche Typen jedoch viel besseren Halt als Fertigmodelle, die einfach nur hingestellt werden.

Das Außenmaterial ist einerseits eine Frage des Geschmacks, andererseits richtet es sich nach der Umgebung. In Gebieten mit besonders häufigem oder starkem Niederschlag ist die Resistenz gegen Wasser unverzichtbar, während in luftiger Höhe eher die Windundurchlässigkeit und eine gute Wärmeisolierung eine Rolle spielt. Je nach gewähltem Material sind Gartenhäuser auch beschichtet erhältlich, sodass das Gebäude Wind, Wasser, Hagel, Schnee, Eis und anderen Wetterphänomenen standhält.

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Holz ist einerseits massiv und außerdem ein natürlich nachwachsender Rohstoff. Somit ist er auch für Allergiker gut geeignet und – wenn imprägniert – über Jahre hinweg haltbar. Ein Vorteil von Holz ist, dass einzelne Elemente problemlos ausgetauscht werden können, ohne gleich das ganze Gartenhaus ersetzen zu müssen. Eine denkbare Alternative ist Stein: ebenfalls schwer und stabil, wasserundurchlässig und winddicht; also beinahe unzerstörbar. Allerdings ist ein Gartenhaus aus Stein sehr aufwendig zu produzieren und daher besonders kostenintensiv.

Gartenhäuser aus Kunststoff sind besonders preisgünstig und schützen gut vor leichtem bis mittelmäßigem Wind. Bei starkem Sturm zeigt sich jedoch die Instabilität, vor allem wenn Kunststoffhäuser auf einer freien Fläche stehen. Sie sind an der Seite entweder ebenfalls mit Kunststoffplatten ausgestattet; oder mit Glas. Achten Sie darauf, dass Ihr Gartenhaus aus Kunststoff über Fenster oder Türen verfügt, die Sie öffnen können; ansonsten staut sich an besonders warmen Tagen die Hitze, was nicht alle Geräte gleich gut vertragen. Hitze führt wiederum zu Kondenswasser, dies zu hoher Luftfeuchtigkeit und es steigt die Gefahr von Schimmelbildung.

Eindringlinge

Nachbarskatzen oder Wildtiere, die in der näheren Umgebung umherstreifen, suchen sich im Fall des Falles ebenfalls gerne einen trockenen Unterschlupf, wobei vor einem Gartenhäuschen kein Halt gemacht wird. Im Gegenteil: Billiges und leicht zerstörbares Material musste schon so einige Bisse über sich ergehen lassen. Bedenken Sie also, dass Ihr Gartenhäuschen zwei Kriterien erfüllen sollte:

1. Es sollte verschließbar sein.
2. Es sollte in einem Bereich stehen, die von Tieren nicht unmittelbar erreichbar ist.

Das kann beispielsweise ein eingezäunter Winkel Ihres Grundstücks sein; der Zaun sollte hier natürlich engmaschiger sein, sodass von den benachbarten Grundstücken kein Tier den Weg zu Ihrem Grund findet. Blickdichte und beißfeste Sichtschutzzäune reichen hier oft aus.

Was Sie nicht vergessen dürfen

Baubewilligungen. Überschreitet Ihr Gartenhaus eine gewisse Höhe, so ist oftmals eine Baugenehmigung erforderlich. Im schlimmsten Fall müssen Sie Ihr Gartenhaus nämlich auf eigene Kosten wieder abtragen lassen! Vorsicht auch auf Grundstücken, die generell nicht bebaut werden dürfen.

Die Form des Daches. Schrägdächer sind immer empfehlenswert, damit nach einem Regen das Wasser besser abrinnen kann. Je nach Material kann zu viel Wasser von oben für Probleme sorgen. Ökonomische Alternative: Ein nach innen zusammenlaufendes, leicht abgeschrägtes Dach mit Regenwasserabfluss; in einem Sammelbehälter können Sie so das Regenwasser sammeln und beispielsweise für die Gartenpflege wiederverwenden.

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Das Fundament. Wenn Sie ein stabiles und langfristig nutzbares Gartenhaus haben möchten, dann muss das Fundament bereits eine entsprechend gute Qualität aufweisen. Das teuerste Gartenhaus macht Probleme, wenn das Fundament uneben, instabil oder anderweitig mangelhaft ist. Abhängig davon, welches Gartenhaus Sie sich angelacht haben und welche Möglichkeiten der Boden Ihres Gartens bietet, müssen Sie die Entscheidung treffen:

a) Trockenes oder nasses Fundament?
b) Sand oder Lehm?
c) Streifen-, Punkt- oder Plattenfundament?

Besichtigung, Beratung, Konfiguration. Nur als absoluter Hausbauprofi sollten Sie es wagen, das Gartenhaus komplett in Eigenregie aufzubauen und Anschlüsse einzubauen. Haben Sie keine Erfahrung, empfiehlt es sich, mit einem Konfigurator Ihr Traumgartenhaus zu entwerfen (wenn Sie nicht schon ein ansprechendes Modell gefunden haben) und sich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen. Bodenproben zur Ermittlung der Kompatibilität des Gartenhauses mit dem Untergrund sind unverzichtbar, denn daraus ergibt sich schlussendlich die Wahl des Fundaments. Denken Sie hier immer an die Problematik der Gewährleistungs- und Garantieansprüche: Für alles, was Sie selbst bauen, haften Sie auch selbst.

Luft. Auch wenn Sie nur einen Geräteschuppen als Gartenhäuschen in Ihrem Garten stehen haben, dürfen Sie nicht auf den Einbau von Fenstern oder anderen Lüftungsmöglichkeiten vergessen. Gerade elektrische Geräte sind manchmal empfindlich, wenn es im Häuschen zu warm, zu kalt oder zu feucht wird. Um den langfristigen Nutzen Ihrer Geräte zu erhalten, verstauen Sie sie also produktgerecht.

Belastung. Besonders günstige Regalböden sind nicht für hohe Gewichte geeignet. Sparen Sie nicht am falschen Ende und investieren Sie lieber in Qualitätsware, um auch schwere Geräte über mehrere Monate hinweg lagern zu können; beispielsweise um den Rasenmäher zu überwintern.

Über Christian 229 Artikel
31 Jahre alt, gebürtig aus Cuxhaven und bekennender Kaffeejunkie :-). Viel Spaß beim Stöbern!