Das eigene Haus mit Garten gehörte lange Zeit zu den Lebenszielen vieler Bundesbürger. Kein Wunder. Die Vorstellung, auf der Terrasse zu sitzen, während der Nachwuchs über den Rasen tobt, lässt so manchem das Herz aufgehen.
Zwar ist in der Zwischenzeit der Wunschtraum vom Reihenhäuschen mit weißem Gartenzaun etwas abgerückt. Die Sehnsucht nach Wohneigentum bleibt jedoch – insbesondere bei Familien. Gehen sie auf die Suche nach ihrem neuen Eigenheim, können ihnen die folgenden Tipps ihnen bei der Kaufentscheidung helfen:
Neubau oder Bestandsimmobilie – was ist denn besser?
Deutschland ist das Land der Mieter. Laut dem Statistischen Bundesamt wohnt mehr als die Hälfte der Deutschen zur Miete.
Ein Umstand, den einige lieber ändern möchten. Denn Umfragen zeigen: Der Wunsch nach Wohneigentum ist groß. 65 Prozent der Unter-50jährigen wünschen sich ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung. Insbesondere junge Erwachsene – zwischen 18 und 29 Jahren – verfolgen den Traum vom eigenen Haus. 85 Prozent wollen einmal eine eigene Immobilie besitzen.
Die Gründe liegen auf der Hand. Ein Eigenheim bedeutet Sicherheit und Unabhängigkeit. Speziell Familien versprechen sich davon mehr Privatsphäre und viel Bewegungsfreiraum für die Kinder.
Suchen sie nach einem eigenen Haus, stellt sich vielen jedoch eine Frage: Soll es lieber eine Bestandsimmobilie oder ein Neubau sein?
Die Vorteile eines Neubaus
Neue Bauprojekte, die direkt vom Bauträger gekauft werden können, bergen mehrere Vorzüge. Sie bieten attraktiven Wohnraum, ohne sich auf die lange Suche nach einem passenden Grundstück begeben zu müssen. Die Bauplanung ist zudem meist abgeschlossen und in den Verträgen steht die genaue Bauzeit.
Neubauten bedeuten für Familien daher weniger Arbeit und mehr Zeitersparnis.
Ein weiterer Vorteil: Wenn die Immobilie schließlich steht, erstrahlt alles in neuem Glanz. Es gibt keine Spuren von Vorbesitzern oder Verschleißerscheinungen.
Allerdings kann es schwerfallen, sich ein Bauprojekt als Zuhause vorzustellen, wenn sich das Haus noch in der Planung befindet. Sinnvoll kann es in einem solchen Fall sein, sich für einen Bauträger zu entscheiden, der mit einer hochqualitativen Architekturvisualisierung arbeitet. Gemeint sind damit 3D-Bilder, die die Immobilie in ihrem fertigen Bauzustand zeigen – und zwar von außen und innen.
Die Vorteile einer Bestandsimmobilie
Im Vergleich zu einem Projekt, das sich noch im Bau befindet, haben Altbauten einen großen Vorteil: Sie sind schon da.
Familien können sie während einer Besichtigung in Ruhe in Augenschein nehmen, um sich einen Eindruck über die Qualität der Bausubstanz zu verschaffen. Empfehlenswert ist es dabei, in Betracht kommende Häuser vom Keller bis zum Dachboden unter die Lupe zu nehmen. Somit bleibt kein möglicher Mangel verborgen.
Als Laie kann es schwerfallen, den Zustand eines Hauses richtig zu beurteilen. Allzu schnell werden kleine Schäden übersehen, die sich zukünftig zu einer finanziellen Belastung entwickeln können. Daher lohnt es sich, bei der Besichtigung eines Hauses einen Experten zurate zu ziehen. Zumindest dann, wenn die Absicht besteht, die Immobilie tatsächlich zu kaufen.
Ein Profi kann feststellen, ob Schäden vorhanden sind und wie stark diese die Investitionskosten in die Höhe treiben können. Dadurch lassen sich die notwendigen finanziellen Ausgaben leichter kalkulieren.
Welche Informationen sollten vor der Hausbesichtigung eingeholt werden?
Viele Familien kennen diese Situation: Sie suchen online nach einem geeigneten Eigenheim und schauen sich ein Inserat nach dem anderen an. Keines der Immobilienangebote genügt den eigenen Ansprüchen – irgendetwas liegt immer im Argen. Doch dann taucht es plötzlich wie aus dem Nichts auf, das Traumhaus.
Wer nun alle Vorsicht in den Wind schlägt und unvorbereitet bei der Erstbesichtigung erscheint, erlebt allerdings ein böses Erwachen.
Um die Eindrücke während der Hausbesichtigung ein- und zuordnen zu können, lohnt es sich, zuvor so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Nicht nur rund um das Haus, sondern auch über die Umgebung.
Viele Daten sind dabei bereits dem Exposé des Verkäufers oder Immobilienmaklers zu entnehmen. Besonders wichtig:
- das Baujahr des Objekts
- die Wohnfläche in Quadratmetern
- die Grundstücksfläche in Quadratmetern
- der Grundriss
Um sich zudem einen ersten Eindruck von der Wohnsituation zu verschaffen, können Familien einen Ausflug in das Wohnviertel ihres potenziellen neuen Zuhauses unternehmen. Bei einem Spaziergang durch die Umgebung lässt sich schon einmal das allgemeine Wohnklima feststellen.
Dabei können sich die Eltern bereits über ein paar Dinge informieren, die bei einem möglichen Umzug wichtig werden:
- Wie weit liegt das Haus von der nächsten Schule oder dem Kindergarten entfernt?
- Wie steht es um die Verkehrsanbindung?
- Welche Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in der Nähe?
Ebenfalls lohnt es sich, die Ohren zu spitzen. Gibt es etwa Lärmquellen, die sich später zu einem lästigen Problem auswachsen können?
Einige dieser Fragen können sich Familien auch notieren, um sie bei einer späteren Hausbesichtigung zu stellen. Schließlich kennt kaum jemand eine Wohngegend besser als jemand, der bereits darin wohnte.
Worauf es beim Besichtigungstermin besonders zu achten gilt
Eine Hausbesichtigung ist ein spannendes Erlebnis – besonders für Kinder. Schließlich lernt man ein ganz neues Gebäude kennen, das vielleicht einmal zum eigenen Zuhause wird.
Gerade in diesem Hinblick ist es wichtig, sich nicht von einer hübschen Fassade blenden zu lassen.
Um eine solide Kaufentscheidung zu treffen, sollten Familien bei der Besichtigung auf folgende Punkte genau achten:
- Fassade: Gibt es in der Fassade Risse oder feuchte Stellen im Putz?
- Fenster und Türen: Wie steht es um die Wärme- und Lärmisolierung?
- Dach: Wann wurde das Dach gedeckt und ist es noch dicht? Wie sieht es mit der Dämmung aus?
- Heizung: Wie alt ist die Heizungsanlage und in welchem Zustand befindet sie sich? Sinnvoll ist es, sich die aktuellen Kontroll- und Wartungsberichte vorlegen zu lassen.
- Keller: Welche Durchlüftungsmöglichkeiten gibt es? Sind Feuchtigkeitsprobleme oder Schimmelspuren vorhanden?
Auch auf vermeintliche Selbstverständlichkeiten sollten Familien bei einer Hausbesichtigung einen Blick werfen. Gibt es genügend Steckdosen in den Räumen? Wie langlebig und pflegeleicht sind die vorhandenen Bodenbeläge?
Was tun bei erkennbaren Mängeln oder Schäden?
Wer bei einer Hausbesichtigung einen Mangel entdeckt – vom verzogenen Fensterrahmen bis zum Wasserfleck an der Wand – hat mehrere Möglichkeiten. Natürlich kann man den Verkäufer direkt darauf ansprechen.
Besteht jedoch ein großes Kaufinteresse, kann es schlauer sein, sich die Mängel zu merken und sie beim zweiten Besichtigungstermin von einem Sachverständigen begutachten zu lassen. Dieser kann genau feststellen, wie schwerwiegend mögliche Mängel und Schäden sind. Seine Expertise kann sich schlussendlich auch auf den Kaufpreis auswirken.
